Sehschule und Neuroophthalmologie



Schielen ist eine dauerhafte oder immer wieder kehrende Fehlstellung der Augen.

Man unterscheidet zwischen einer erworbenen oder angeborenen Form. Die Augen schauen nicht in die gleiche Richtung. Diese Fehlstellung kann von Patient zu Patient auffällig, aber auch unauffällig, einseitig oder wechselseitig sein. Das Auge kann dabei nach innen, außen, oben, unten, verrollend oder auch kombiniert abweichen.

Die Fehlstellung der Augen beim Schielen führt dazu, dass die beiden entstehenden Bilder soweit von einander abweichen, dass das Gehirn sie nicht mehr zu einem einzigen räumlichen Bild zusammenbringen kann. Dadurch entsteht ein störendes Doppeltsehen. Im Kindesalter wird das vom schielenden Auge übertragende Bild einfach ausschaltet.

Ohne Therapie kommt es in jungen Jahren zu einer zunehmenden Sehschwäche des ausgeschalteten Auges (Amblyopie). Bei betroffenen Babys und Kleinkindern ist deshalb der möglichst frühzeitige Behandlungsbeginn entscheidend: je früher therapiert wird, desto wirkungsvoller und desto weniger belastend ist es für ein Kind.

Vier Millionen Mitbürger in Deutschland schielen; sowohl Kinder, als auch Erwachsene. Davon sind knapp 50% von einer sogenannten Schwachsichtigkeit (Amblyopie) betroffen. Zudem besitzt etwa 4% der Bevölkerung kein räumliches Sehen (Stereosehen).