Operation des Grauen Stars (Katarakt)
Was ist der Graue Star?
Seheindruck ohne Grauen Star
Seheindruck mit Grauem Star
Wenn alles wie durch einen Grauschleier erscheint und die Farben an Kraft und Intensität verlieren, sind das die typischen Zeichen eines Grauen Stars (Katarakt). Diese "Volkskrankheit" tritt bei fast allen Menschen nach dem 60. Lebensjahr auf - bei entsprechender Veranlagung manchmal auch schon früher.
Der Graue Star ist Ausdruck eines Alterungsprozesses der Augenlinse, bedingt durch eine Verlangsamung des Stoffwechsels im Auge. Die Augenlinse verändert ihre Struktur und verliert an Elastizität, wodurch sich eine zunehmende Trübung einstellt.
Die häufigsten Symptome eines Grauen Stars können sein:
- Unscharfes Sehen
- Schlechtere Kontrast- oder Farbwahrnehmung, z. B. mehr Licht beim Lesen
- Erhöhte Blendempfindlichkeit, z. B. beim Autofahren
Wie wird der Graue Star behandelt?
Absaugen der getrübten Augenlinse
Einsetzen der gefalteten Kunststofflinse
Die einzige Möglichkeit einen Grauen Star zu behandeln, ist eine Operation (Kataraktoperation). Dieser Eingriff gehört mit ca. 700.000 Eingriffen zu den häufigsten Operationen in Deutschland.
Bei der Operation des Grauen Stars erfolgt der operative Austausch der Augenlinse durch eine Kunstlinse und wird seit Jahrzehnten erfolgreich angewandt. Modernste Geräte und Techniken haben diese Operation zu einem der häufigsten Eingriffe überhaupt gemacht.
Das Auge wird in der Regel örtlich betäubt. Während der Operation entfernt der Augenarzt die trübe Augenlinse mithilfe modernster OP-Techniken und ersetzt sie durch eine optimal angepasste, kristallklare Kunstlinse aus einem speziellem Kunststoff. Hierdurch wird das Sehvermögen wieder hergestellt. Die verwendeten Materialien haben sich über viele Jahre bewährt und werden in der Regel sehr gut vom Auge vertragen. Die eingesetzten Speziallinsen halten normalerweise ein Leben lang.
Sofern keine anderen Erkrankungen des Auges vorliegen, können Sie dann schon wieder nach wenigen Tagen gut sehen. Diese Technik, die weltweit von den meisten erfahrenen Operateuren angewandt wird, gilt als besonders schonend und sicher für das Auge.
Kunstlinsen - welche Möglichkeiten haben Sie?
Stark vergrößerte Ansicht einer Kunstlinse.
Hat man sich vor einigen Jahren noch damit begnügt, die trübe Linse durch eine klare Kunstlinse zu ersetzen, kann man dank der modernen Medizintechnik und der langjährigen Erfahrung der Augenärzte in der heutigen Zeit die Kunstlinsen individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen. Es stehen einige sehr moderne Linsen zur Verfügung, die ein hervorragendes Sehen ermöglichen und deren Leistungen über die Standardversorgung hinausgehen. Die Auswahl der geeignetsten Kunstlinse wird individuell mit Ihnen zusammen im Rahmen der Voruntersuchung getroffen.
Standardlinsen sind hochwertige Kunstlinsen aus Acryl mit integriertem UV-Schutz. Sie haben einen einzigen Brennpunkt, entweder für die Ferne oder die Nähe. Entscheiden Sie sich für die Ferne, benötigen Sie zum Lesen weiterhin eine Brille - und umgekehrt. Diese Linsen werden von der Krankenkasse bezahlt.
Bei den Sonder- bzw. Premiumlinsen gibt es eine Vielzahl an Zusatzfunktionen: Asphärische Linsen haben eine spezielle Oberflächenbeschaffenheit, wodurch störende Blendungseffekte vermindert und das Kontrastsehen verbessert werden – der Sehkomfort nimmt hierdurch deutlich zu.
Torische Sonderlinsen gleichen eine bestehende Hornhautverkrümmung aus und ermöglichen ein konturenreiches, besseres Sehen ohne Brille, z.B. in die Ferne.
Im Gegensatz zu allen anderen Kunstlinsen ist mit multifokalen Linsen bis zu einem gewissen Grad scharfes Sehen vom Nahbereich bis in die Ferne möglich. Diese Linsen besitzen mehrere Brennpunkte und können so die Zeiten und Tätigkeiten deutlich erweitern, bei denen man nicht auf das Tragen einer Brille angewiesen ist. Ein völliger Verzicht auf Sehhilfen ist oftmals jedoch nicht möglich.
Alle Sonderlinsen können auch mit einem Blaulichtfilter zum verbesserten Netzhautschutz ausgestattet werden.
